Verbesserungsvorschläge

maha

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Hallo zusammen,
ich bin Mama einer schwerbehinderten Tochter mit Rett-Syndrom. Sie wurde 2019 geboren und die Diagnose wurde bereits gestellt, als sie ungefähr ein Jahr alt war.
Sie kann noch laufen, aber die Rückschritte sind leider sehr deutlich. Sie kann weder allein stehen noch sitzen, kein Glas halten und ist insgesamt sehr stark eingeschränkt. Eigentlich kann sie nur noch Musik hören und umherlaufen. Treppensteigen ist möglich, aber nur sehr schwierig und nur mit intensiver Begleitung.
Emotional bin ich oft hin- und hergerissen. Es gibt Tage, an denen ich sehe, dass es ihr gut geht und das gibt mir viel Kraft. Und es gibt andere Tage, an denen ich mir große Sorgen über ihre Zukunft mache: Wer wird später für sie da sein? Wer wird sie betreuen? Ich wünsche mir so sehr, dass sie ein glückliches Leben hat, aber manchmal schaffe ich es gedanklich kaum, mit diesen Sorgen umzugehen.
Vor Kurzem hat mich ein Erlebnis im Kita sehr beschäftigt. Eine Erzieherin erzählte mir, dass ihr Stuhl selten gewaschen wird, dass sie viel allein in ihrem Zimmer liegt und kaum Beschäftigung bekommt. Sie sei häufig weinerlich und es kümmere sich kaum jemand aktiv um sie.
Da viele Kinder in ihrer Gruppe z. B. Down-Syndrom haben, fällt sie in ihren Bedürfnissen wohl noch stärker auf und scheint deutlich zu kurz zu kommen. Auch das Tragen ihrer Brille wird im Kita kaum umgesetzt.
Das hat mich schockiert – und ich frage mich, ob ich mich schuldig fühlen sollte, weil ich das nicht früher gemerkt habe. Gleichzeitig möchte ich jetzt unbedingt Schritte nach vorne machen und ihr Leben aktiver und schöner gestalten.
Darum meine Frage an euch: Wie gestaltet ihr den Alltag mit euren Kindern?
Was tut euren Kindern gut? Was macht ihr gemeinsam?
Bei uns sieht es so aus:
Wir lesen ihr Geschichten vor – auch wenn ich nicht sicher bin, wie viel sie versteht. Es gibt mir aber das Gefühl, Zeit bewusst mit ihr zu verbringen.
Ihr Papa geht manchmal mit ihr schwimmen.
Ihr großer Bruder kuschelt manchmal mit ihr oder sie schauen zusammen einen Film.
Am liebsten hört sie Musik; ohne Musik ist sie schnell unzufrieden.
Aber oft habe ich das Gefühl, dass mir Ideen fehlen und ich frage mich, was andere Familien machen.
Ich freue mich über Erfahrungen, Tipps und Anregungen.
Vielen Dank fürs Lesen!
 
hallo Maha,

so viele wechselhafte Gefühle sind Teil des Prozesses, leben zu lernen mit dem Rett-Syndrom. Es braucht seine Zeit, Jahre, Jahrzehnte, wir wissen es nicht. Aber alles ist ok auf diesem Weg.

Meine Tochter ist 26. Am glücklichsten ist sie im Wasser. Schwimmen gehen in die Therme, das ist ihr Höchstes. Sie hört auch gerne Musik. Auch die Badewanne ist festes Ritual jeden Abend zuhause. Unternehmungen außer Haus sind schwierig, je länger sie dauern und ob es dort Rückzugsmöglichkeiten gibt und wie die Toleranz ist, da wo wir hingehen. Kino oder Vorträge sind für uns ungeeignet, da sie nicht lange still sitzt oder ruhig bleibt.

lg Herta
 
Hallo Maha,
Das sind Gedanken, die kommen und gehen, andere Eltern von "normalen" Kindern haben diese auch -
Ich habe eine Frage du schreibst sie kann nicht mehr alleine Sitzen und Stehen aber 2 Sätze weiter sie läuft nur noch rum, wie meinst du das? denn rein motorisch betrachtet erfordert das eine auch das andere -

Was hast du mit deinem Sohn in diesem Alter gemacht?
Oder erinnere dich zurück als du in demselben Alter warst, was gab es da was dir Spaß gemacht hat?

So kommen dir von ganz alleine Ideen

Unterstützte Kommunikation ist auch etwas was man beginnen kann falls ihr nicht schon damit begonnen habt, so hat deine Tochter dann die Möglichkeit noch selbstbestimmte zu werden

Warum eigentlich nicht einfach alles machen und ausprobieren was gleichaltrige tun, kommt ja nicht darauf an sie so zu tun wie die perzentillien Gerechten Schema Kids-


Für uns gab/gibt es kein das geht nicht du kannst das nicht, sie zeigt bzw sagt (tobii augensteuerung) was sie möchte und wir finden eine Möglichkeit nicht immer aber immer öfter(und sie kann nicht laufen)

Seilbahnfahren Rutschen usw.


Wenn uns jemand immer sagt du kannst dies nicht und jenes nicht, verlieren wir irgendwann das eigene Selbstbewusstsein und.....

Glaub an deine Tochter bestärke sie unterstütze wo nötig finde ihre Stärke Bau darauf auf, probiert neues, erfindet altes neu.

In erster Linie ist sie dein Kind und nicht das "Rett-Syndrom"!


Ich wünsche euch ganz viel Spaß und Freude

LG Angi
 
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